Deutschland hat beschlossen, die Zertifizierung der Gaspipeline Nord Stream 2 aufgrund der jüngsten Entscheidungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin auszusetzen.
Laut einem Ukrinform-Korrespondenten sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag, dem 22. Februar, gegenüber Reportern in Berlin.
Die Bundesregierung setzt das Zertifizierungsverfahren für das Pipeline-Projekt aus, „und ohne diese Zertifizierung könnte Nord Stream 2 nicht gestartet werden“, sagte Scholz.
Ihm zufolge hat Bundeskanzler Robert Habeck, Wirtschaftsminister, am Dienstagvormittag die Bundesnetzagentur angewiesen, das Verfahren auszusetzen und Sicherheitsrisiken der Energieversorgung unter Berücksichtigung neuer Faktoren zu überdenken. Dies sei ein technisches Problem, aber aus rechtlicher Sicht notwendig, um sicherzustellen, dass der Zertifizierungsprozess nicht stattfinden könne, sagte Scholz.
„In dieser Phase ist es wichtig, mit Hilfe der ersten Sanktionen eine weitere Eskalation und damit eine Katastrophe zu verhindern“, sagte Scholz.
Er wies darauf hin, dass der deutsche Energiesektor derzeit von Erdgas abhängig sei, von dem etwa 50 % russisches Gas seien. Er wies auch darauf hin, dass Deutschland längst damit begonnen habe, seine Abhängigkeit vom Gas zu reduzieren.
Berlin prüft Möglichkeiten zur Diversifizierung der Importmöglichkeiten. Dies sei eine große europäische Aufgabe, fügte die Kanzlerin hinzu.
Die Lage bleibt sehr angespannt, da die russischen Truppen dort bleiben, wo sie in den letzten Wochen waren, und ihre Zahl ausreicht, um eine umfassende Aggression durchzuführen, und „niemand kann sagen, wie sich die Situation in Zukunft entwickeln wird“, sagte Scholz. Ihm zufolge müssen Nato und EU in dieser Situation schnell handeln. Er betonte, dass Berlin und seine Partner „die Anerkennung“ illegaler „Republiken“ in der Ostukraine „nicht akzeptieren“.
Deutschland wolle laut Scholz weiterhin „ein finanzieller Stabilisator der Ukraine“ sein.
Am 21. Februar unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Dekrete zur Anerkennung zweier selbsternannter Einheiten in den vorübergehend besetzten Gebieten der ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk.
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