BERLIN (AP) – Die deutsche Polizei durchsuchte am Mittwoch die Wohnungen zweier Journalisten nach einer türkischen Zeitung. Der Einsatz löste heftigen Protest des türkischen Außenministeriums aus.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft und der Polizei in Darmstadt seien die Wohnungen der beiden Männer in Mörfelden-Walldorf südlich von Frankfurt wegen des Verdachts der Gefährdung der Weitergabe personenbezogener Daten durchsucht worden. In einer Stellungnahme gingen sie nicht näher auf den Vorwurf ein.
Sie sagten, es seien elektronische Speichermedien und andere Beweismittel beschlagnahmt und die Journalisten anschließend freigelassen worden.
Die deutschen Behörden haben die Journalisten nicht identifiziert und keine weiteren Angaben gemacht.
Das türkische Außenministerium sagte in einer Erklärung, dass „die heutige Inhaftierung von Vertretern des Frankfurter Büros der Zeitung Sabah durch die deutsche Polizei ohne Begründung einen Akt der Belästigung und Einschüchterung gegenüber den türkischen Medien darstellt.“
Darin hieß es, die Journalisten seien Ziel einer „falschen Anklage“ eines Mitglieds des Netzwerks, das mit dem in den USA ansässigen muslimischen Geistlichen Fethullah Gülen in Verbindung steht, weil sie über seine Aktivitäten in Deutschland berichtet hatten. Die türkische Regierung macht Gülen für den gescheiterten Putschversuch im Jahr 2016 verantwortlich und hält das Netzwerk für eine Terrororganisation.
In der Erklärung des Ministeriums wurde ein sogenannter „vorsätzlicher Akt“ der deutschen Behörden zwischen den beiden Runden der türkischen Präsidentschaftswahlen angeprangert, in denen Präsident Recep Tayyip Erdogan eine weitere Amtszeit anstrebt, und es hieß, der deutsche Botschafter sei beim Außenministerium in Ankara einberufen worden.
Deutschland hat wiederholt seine Besorgnis über den Zustand der Meinungs- und Pressefreiheit in der Türkei geäußert. In der Erklärung der Türkei vom Mittwoch wurde ihr Doppelmoral vorgeworfen.
Die Associated Press
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