Anstelle einer großen Gala zur Verleihung des Hessischen Filmpreises an der Fränkischen Alten Oper gibt es dieses Jahr – natürlich wegen der Korona – nur eine kleine Feier. Das so eingesparte Geld geht an die Kulturszene. Die ersten Gewinner wurden bereits bekannt gegeben.
Der 31. Hessische Film- und Kinopreis wird in diesem Jahr nur wegen der Korona in kleinem Maßstab gefeiert. Aber es gibt spezielle Boni für die Kreativbranche. Die Kosten, die durch den Wegfall der großen Persönlichkeitschance eingespart werden, belaufen sich auf eine einmalige Unterstützung für Kreative, sagte Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) am Montag. Die Preise sollen in erster Linie Filmemacher hinter den Kulissen unterstützen. Laut Dorn werden insgesamt 19 Preise vergeben, insgesamt 115.000 Euro. Darüber hinaus gibt es weitere 247.500 Euro aus dem regulären Film- und Theaterpreis.
Naxoshalle statt Alte Oper
Die Preisverleihung für den Film und den Filmpreis findet am 21. Oktober in der Naxoshalle in Frankfurt statt – ohne Publikum. Ansonsten wurde es mit einer großen Gala in der Alten Oper gefeiert. In diesem Jahr leiten die Journalistin und ZDF-Moderatorin Dunja Hayali sowie die FAZ-Film- und Literaturkritikerin Verena Lueken die Veranstaltung. „Wir haben sehr schnell entschieden, dass es in Corona-Zeiten keine verschwenderische Feier mit Hunderten von Gästen geben kann“, sagte Dorn.
Einige der Nominierten und Gewinner des Film- und Theaterpreises wurden am Montag bekannt gegeben: Uwe Kockisch erhält den Ehrenpreis vom Ministerpräsidenten. In der ARD-Krimiserie Donna Leon spielt Kockisch den Ermittlungskommissar Brunetti in Venedig. Premier Volker Bouffier (CDU) erklärte: „Uwe Kockisch ist einem breiten Publikum bekannt, nicht zuletzt in seiner Rolle als Commissario Brunetti, sondern hat sich auch als Charakterdarsteller etabliert, da er in der Fernsehserie ‚Weissensee eindrucksvoll mitspielte „gezeigt.“
Auszeichnungen Live-Stream
hessenschau.de überträgt die Preisverleihung am 21. Oktober live online. Darüber hinaus widmet das hr-fernsehen der Preisverleihung nach dem Hauptkulturmagazin am 22. Oktober ab 23:00 Uhr eine Sonderausstrahlung.
Ende weiterer Informationen
Bouffier betonte besonders Kockischs Verkörperung des Stasi-Offiziers Hans Kupfer. Im jungen Leben als junger Mann in den frühen sechziger Jahren erlebte Uwe Kockisch nach einem gescheiterten Fluchtversuch aus erster Hand „die Brutalität und Rücksichtslosigkeit der Stasi und des DDR-Systems“. Auf diese Weise baut er zum dreißigsten Jahrestag der deutschen Einheit eine „wertvolle Brücke zwischen Ost und West“, sagte Bouffier. Die Auszeichnung wurde rückgängig gemacht.
Auszeichnungen für junge Filmemacher aus Offenbach und Wiesbaden
Die hessische Filmemacherin Brenda Lien erhält den Newcomer-Preis in Höhe von 7.500 Euro. Laut dem Kunstminister Dorn ist der 25-jährige gebürtige Offenbach bereits „ein herausragender Teil der Kurzfilmszene in ganz Deutschland“. Lien steht für feministische, innovative und vielfältige Kinos vor und hinter der Kamera. Derzeit arbeitet sie an ihrem letzten Filmprojekt an der Hochschule für Kunst und Design Offenbach.
Der Preis in der Kategorie bester Universitätsfilm geht an Jennifer Kolbe. Sie wird für ihre Dissertation in Kommunikationsdesign für ihren Kurzfilm „MILK“ an der Universität Wiesbaden RheinMain geehrt. Der Drehbuchpreis wird an Nicolas von Passavant für sein Drehbuch „Before the Dark“ vergeben. Es geht um den Skandal um ETA Hoffmanns neueste Geschichte „Master Floh“.
In allen anderen Kategorien wurden am Montag nur die Nominierten bekannt gegeben. Die Filme müssen eine Verbindung zu Hessen haben, zum Beispiel wurden sie im Staat gedreht oder mit hessischem Geld finanziert. Im Rennen um den besten Spielfilm sind „Die Wolf-Gäng“ von Tim Trageser, „Toubab“ von Florian Dietrich und „Coup“ von Sven O. Hill.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau compact, 28/09/2020, 13:00.
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