20. August 2021
Orano hat bekannt gegeben, dass es mit den deutschen Energieversorgern EnBW, PreussenElektra, RWE und Vattenfall Verträge über die Rückgabe des gesamten deutschen Atommülls in seiner Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague unterzeichnet hat. Das Inkrafttreten der Verträge – mit einem Gesamtwert von mehr als 1 Milliarde Euro (1,2 Milliarden US-Dollar) – steht unter dem Vorbehalt der förmlichen Zustimmung der deutschen und französischen Regierung.
Der Standort La Hague in Nordfrankreich (Bild: Orano)
Zwischen 1977 und 1991 wurden mit den vier deutschen Versorgungsunternehmen Verträge zur Aufbereitung abgebrannter Brennelemente abgeschlossen. Diese Verträge führten zum Recycling von Brennelementen aus deutschen Kernreaktoren und zur Konditionierung von Restmüll. Im Rahmen der Verträge wurden im Werk La Hague 5.310 Tonnen Kraftstoff verarbeitet.
Das Recycling von deutschen gebrauchten Kernbrennstoffen in Den Haag wurde 2008 abgeschlossen. Das zwischenstaatliche Abkommen über diese Operationen enthielt eine Bestimmung, wonach die in den abgebrannten Brennelementen enthaltenen Abfälle in Masse und Radioaktivitätsäquivalent an die „Deutschland, mit der Verbringung hochradioaktiver Abfälle (HAD) bis 2011 und der Rückgabe langlebiger mittelradioaktiver Abfälle (VAV) bis spätestens 2024. Gemäß den von beiden Parteien eingegangenen Verpflichtungen wird die HAD – mit mehr als 99 % der importierten Aktivität – wurde zwischen 1996 und 2011 nach Deutschland verschifft. Langlebige IMGs müssen jedoch noch zurückgegeben werden.
„Jene [new] die Verträge ermöglichen die vollständige Abwicklung aller in der Vergangenheit eingegangenen Verpflichtungen in Bezug auf Atommüll von deutschen Versorgungsunternehmen“, sagte Orano.
„Nach Rücksprache zwischen deutschen Energieversorgern und Orano wird mit Zustimmung der deutschen und französischen Behörden die Radioaktivitäts- und Massenäquivalentbilanz bis 2024 in Form von hochradioaktiven verglasten Abfällen und gebrauchten Verpackungen zurückgegeben“, fügt er hinzu.
„Auf Grundlage der Unterzeichnung dieser Verträge und der für die zweite Jahreshälfte geplanten operativen und Managementelemente revidiert Orano daher seinen Finanzausblick für 2021 nach oben.“
Zwischenstaatliche Verhandlungen
In einer Erklärung vom 17. Juni teilte das französische Ministerium für Energiewende mit, dass Frankreich mit Deutschland verhandelt, um die Rückführung radioaktiver Abfälle aus der Verarbeitung abgebrannter deutscher Brennelemente nach Den Haag zu beschleunigen.
„Die Verhandlungen führten zur Identifizierung einer neuen technischen Lösung, die die Rückführung von Abfällen, die eine langfristige Radiotoxizität für den Menschen darstellen und der ursprünglich vorgesehenen Masse entsprechen, innerhalb der vorgesehenen Zeit ermöglicht“, so das Ministerium. „Die nach Deutschland rückzuführenden langlebigen mittelaktiven Gebinde würden durch hochaktive Gebinde und sehr schwachaktive Abfälle ersetzt, deren Anzahl und Zusammensetzung auf Betriebsneutralität abzielen Schutz der menschlichen Gesundheit, Sicherheit und Umwelt. Diese Lösung würde es insbesondere ermöglichen, den Transport von Abfällen nach Deutschland erheblich zu erleichtern.
Das Ministerium stellte fest, dass Deutschland am 10. Juni die Möglichkeit der Mobilisierung des Deutschen Nuklearen Entsorgungsfonds (Fonds zur Finanzierung der Entsorgung nuklearer Abfälle, KENFO) zur Finanzierung dieser Lösung. Der Fonds soll die Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle aus der gewerblichen Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung in Deutschland gewährleisten. KENFO verwaltet ein Portfolio von rund 24,1 Milliarden Euro, das von den Betreibern von Kernkraftwerken in Deutschland bezahlt wurde.
Recherche und Schreiben von World Nuclear News
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