VW-Chef beschreibt, wie das Trinity-Projekt das neue deutsche Werk zum Technologieführer machen wird

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Der Autohersteller erwägt derzeit auch den Einsatz von Großmodulen aus Aluminiumguss bei der Montage.

„Statt vieler Einzelteile wollen wir vormontierte Module verwenden, die es in möglichst wenigen Varianten gibt, am besten nur in einer“, so Vollmer. „Deshalb müssen wir bereits zu Beginn des Produktentstehungsprozesses an die Produktion denken, nicht nur in der Entwicklungsphase, sondern auch in der Designphase.“

Tesla nutzt in seiner Produktion bereits sogenanntes Megacasting. Ein wesentliches Ziel im Werk bei Berlin ist die Fertigung von Front- und Heckteilen der Karosserie des SUV Model Y aus einzelnen Metallstücken.

Tesla nutzt dafür eine sogenannte Giga-Presse des italienischen Zulieferers Idra, der auch mit VW und Volvo im Gespräch ist.

Volvo plant, sein Werk in Torslanda in der Nähe von Göteborg bis 2025 für das Megacasting bereit zu machen, was mit dem Produktionsstart des ersten vollelektrischen Autos im Werk zusammenfällt. Ob eine Giga-Presse von Idra zum Einsatz kommt, wollte Volvo nicht sagen.

Die kostengünstigste Option

Der Entscheidung für den Bau eines komplett neuen Werks sei eine umfassende Analyse verschiedener Standortoptionen vorausgegangen, erläuterte Vollmer.

„Natürlich haben wir auch intensiv die Möglichkeit einer Trinity-Fertigung im Werk Wolfsburg geprüft“, sagte er. „Für einen Werksneubau in Warmenau spricht vor allem die mittelfristige Wirtschaftlichkeit.“

Darüber hinaus sichert Vollmer mit der Greenfield-Entscheidung die Fortführung der Serienproduktion und die für die nächsten Jahre geplanten Neuaufwertungen von Modellen wie Tiguan, Tayron und der Golf-Produktaufwertung werden im bestehenden Werk nicht unterbrochen.

Javier Varela, Volvo-Produktionschef, sagte, die größte Herausforderung für sein Team werde darin bestehen, auf Megacasting umzustellen, während gleichzeitig traditionelle Produktionsverfahren in Torslanda laufen.

Vollmer sagte, VW denke bereits über Möglichkeiten nach, die Erkenntnisse aus dem Trinity-Werk in seinem großen Produktionsnetzwerk zu nutzen.

„Unser Ziel ist es, ein zweites und möglicherweise ein drittes Produktionssegment im Hauptwerk zu installieren, aber darüber wurde noch keine Entscheidung getroffen“, sagte er. „Die Trinity-Anlage wird die Blaupause dafür sein.“

Vollmer rechnet mit einer Bauzeit von zwei Jahren und Baubeginn im ersten Halbjahr 2023.

Neben einer eigenständigen Montagehalle wird das Werk über eine komplette Bäckerei sowie eine moderne lösemittelarme Lackiererei verfügen.

„Die gesamte Anlage wird CO2-neutral sein“, fügte Vollmer hinzu.

Jochen Fabel

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