Felix Hufeld, Leiter der deutschen Finanzaufsicht BaFin, wird ersetzt, da die Folgen des Wirecard-Betrugsskandals weiter zunehmen.
Finanzminister Olaf Scholz kündigte den Umzug am Freitag an und sagte, dies sei Teil der Bemühungen zur Überholung der Agentur.
„Der Wirecard-Skandal hat gezeigt, dass die deutsche Finanzaufsicht eine Umstrukturierung benötigt, um ihre Aufsichtsfunktion effektiver wahrzunehmen“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums.
Scholz dankte Hufeld für seine jahrelange Tätigkeit und fügte hinzu, dass der Personalwechsel ein „Neuanfang“ für die Aufsichtsbehörde sei.
In der Erklärung des Ministeriums wurde Hufelds Nachfolger nicht identifiziert.
Die Nachricht kommt, nachdem die BaFin bekannt gegeben hat, dass einer ihrer eigenen Mitarbeiter des Insiderhandels im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Wirecard verdächtigt wurde.
Regler unter Beschuss
Das digitale Zahlungsunternehmen Wirecard war ein aufstrebender Stern in der Fintech-Branche, bevor es zu einem der größten Betrugsskandale in Deutschland wurde.
Im Juni letzten Jahres gab das Unternehmen zu, dass 1,9 Milliarden Euro seines Vermögens nicht erfasst wurden. Das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet.
Voruntersuchungen zeigen, dass das Unternehmen seine Bücher möglicherweise bereits 2015 gekocht hat.
Die BaFin ist infolge des Skandals unter enormen Druck geraten. Die Aufsichtsbehörden werden wegen mangelnder Aufsicht und fehlender Warnzeichen angeklagt, die es ermöglicht haben, dass der Rechnungslegungsbetrug jahrelang andauert.
Ein parlamentarischer Ausschuss wurde eingesetzt, um herauszufinden, wer was und wann wusste. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Scholz werden voraussichtlich von den Gesetzgebern in der Untersuchung geröstet.
rs / sms (AFP, dpa, Reuters)
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