Deutsche Feuerwehrleute aus Hessen sind auf dem Landweg in von Waldbränden betroffene Gebiete Griechenlands unterwegs. Sie sollen am Donnerstag ankommen.
„Das ist die längste Fahrt, die wir je hatten“, sagte Ralf Ackermann, Präsident des Hessischen Feuerwehrverbandes (LFV). Hessenchau TV Nachrichten. Der deutsche Staat schickte 164 Feuerwehrleute, Sanitäter und Logistiker sowie 27 Fahrzeuge nach Griechenland.
Flammen und Rauch auf der Insel Evia
An schwieriges Gelände angepasste Speziallöschfahrzeuge gehören zum Einsatz. „Aufgrund der Vegetation ist die Stärke des Feuers ganz anders als in Deutschland“, sagte Ackermann und fügte hinzu, dass die Flammen manchmal von Baum zu Baum sprangen.
Ein Team aus Bonn im Westen Nordrhein-Westfalens ist mit einem Konvoi von 17 Fahrzeugen und 52 Rettern in Griechenland eingetroffen. „Wir hoffen, dass am Ende dieses Einsatzes alle gesund und munter zurückkehren“, sagte Carsten Schneider, stellvertretender Chef der Stadtfeuerwehr Bonn, dem WDR. Hochqualifizierte Fachkräfte werden nach Athen reisen, sagte er und fügte hinzu, dass die Mission noch nicht ohne Risiken sei.
„Wir arbeiten auf EU-Ebene mit anderen Ländern zusammen und unterstehen der griechischen Behörde“, sagte Schneider. Das Team ist autark: Die Feuerwehrleute sind mit Zelten und Verpflegung ausgestattet und können überall aufbauen und sich selbst versorgen. Durch die starke Hitze ist ihre Schutzkleidung dünner. Alle sprechen fließend Englisch, sagt er.
„Europäische Solidarität“
Die deutsche Entsendung von 221 Rettern ist eine Antwort auf ein Hilfeersuchen Griechenlands – oder besser gesagt ein Ersuchen aus Brüssel, wo das Emergency Response Coordination Center (ERCC) der EU den Einsatz organisiert. Neben den Feuerwehren von Hessen und Nordrhein-Westfalen entsandte auch das auf Katastropheneinsätze spezialisierte Technische Hilfswerk des Bundes (THW) ein Team.
Der von Bund und Ländern verwaltete gemeinsame Lageraum mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat den Hilferuf aus Griechenland erhalten. Die Rechnung für die Transportkosten übernimmt die EU. Die Bundesregierung finanziert die Vor-Ort-Mission in Griechenland. Noch ist unklar, ob Griechenland das Angebot Deutschlands zur Lieferung von Löschhubschraubern annehmen wird. Andere Länder nutzen sie bereits, um die Flammen einzudämmen.
Zwanzig Nationen sind derzeit an der Brandbekämpfung in Griechenland beteiligt, darunter Nicht-EU-Länder wie Israel und Kuwait. Einige Länder haben Löschflugzeuge geschickt. Deutschland hat solche Flugzeuge nicht – ein langjähriger Streitpunkt der Grünen. Laut Franziska Brantner, der Sprecherin der Grünen für die EU-Politik, fordert die Partei die Bundesregierung seit langem auf, sich ein Löschflugzeug anzuschaffen. Das Flugzeug soll nicht nur für Einsätze in Deutschland bestimmt gewesen sein, sondern „auch für die europäische Solidarität“, sagte sie.
Deutschland kann mit Löschflugzeug nicht helfen
Die Mission zeige, „dass uns Europäer nicht nur durch Verträge eint: In Zeiten der Not bleiben wir vereint“, sagte Lucia Puttrich, Europaministerin des Landes Hessen.
Christoph Hoffmann, ein Abgeordneter der neoliberalen Liberaldemokratischen Partei, kritisierte die bisherige Organisation der Hilfeleistungen. „Anstelle von Landwegen sollten große Transportflugzeuge eingesetzt werden“, sagte er.
Für die Mission sind derzeit zwei Wochen vorgesehen, inklusive Reisen von und nach Griechenland – eine Woche bleibt für die Operation dort übrig.
Dieser Artikel wurde aus dem Deutschen übersetzt.
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