Deutsche Exporteure bereiten sich auf ein herausforderndes Jahr 2023 vor

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BERLIN (Reuters) – Deutsche Exporteure haben bescheidene Hoffnungen für das nächste Jahr und rechnen mit Problemen mit Großkunden in China, da steigende COVID-Infektionen und steigende Preise US-Käufer misstrauisch machen, sagte der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA).

Die USA und China sind Deutschlands wichtigste Handelspartner.

„2023 wird es keinen Einbruch der Exporte geben, aber wir können auch nicht mit einem starken Anstieg rechnen“, sagte Dirk Jandura, Präsident des BGA, gegenüber Reuters in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. „Es wird schon ein Erfolg, wenn uns real eine ‚Schwarze Null‘ gelingt.“

Nachdem Peking Anfang dieses Monats seine Null-Covid-Politik aufgegeben hat, breitet sich das Virus weitgehend ungebremst im Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern aus. Während für die chinesische Wirtschaft im Laufe des nächsten Jahres eine deutliche Erholung erwartet wird, wird es in den kommenden Wochen und Monaten eine harte Fahrt werden, da die Arbeitnehmer zunehmend krank werden.

„Wir machen uns auch Sorgen um die USA“, sagte Jandura. „Wir haben durch die EZB-Zinserhöhungen wieder einen stärkeren Euro. Das wird den Export nicht ankurbeln.“

Er fügte hinzu, dass sich die höheren Zinsen bereits in den Vereinigten Staaten auswirken, wo sie weiter gestiegen sind, insbesondere auf die Bauindustrie.

Um die steigende Inflation zu zähmen, haben die Europäische Zentralbank und die US-Notenbank die Zinsen so schnell wie seit Jahrzehnten nicht mehr erhöht, und es wird erwartet, dass beide im nächsten Jahr weitere Schritte unternehmen werden.

Deutsche Exporteure konnten in den letzten Monaten aufgrund von Lagerengpässen nicht alle Bestellungen vollständig bearbeiten, sagte Jandura. Dies sorgt für gut gefüllte Auftragsbücher und die erwartete Entspannung von Lagerengpässen dürfte für einen Nachholeffekt sorgen.

Die deutschen Exporte dürften 2022 vor allem dank höherer Preise im zweistelligen Prozentbereich steigen, wobei die Warenmengen im „niedrigen einstelligen Bereich“ steigen, sagte Jandura.

Im vergangenen Jahr stiegen die Exporte um 14 % und die Importe um 17 %, was Deutschlands Handelsüberschuss im fünften Jahr in Folge schmälerte.

(Berichterstattung von Rene Wagner, Text von Kirsti Knolle; Redaktion von Tomasz Janowski)

Seppel Taube

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