Deutsche Nutzer, die Werbeanzeigen bei Streamingdiensten sehr kritisch gegenüberstehen | Nachrichten

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DEUTSCHLAND – Zwei Drittel (66 %) der 2.500 Nutzer von Online-Videoplattformen sind nicht bereit, Werbung in ihren gestreamten Inhalten zu akzeptieren, selbst wenn dies die Abonnementgebühren senken würde.

Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey im Auftrag des Kölner Digitalmarketing- und Technologieunternehmens DMEXCO würden nur 23 % ein günstigeres Maß an Werbeinhalten in Betracht ziehen.

Wenn Streaming-Portale weiterhin Anzeigen schalten, sind nur 12 % offen dafür, mehr für ein werbefreies Abonnement zu bezahlen. Die Umfrage zeigt auch, dass die potenziellen Einnahmen für Sender vernachlässigbar sind, da nur 10 % der Befragten bereit sind, mehr als 5 Euro pro Monat für werbefreie Inhalte zu zahlen.

Sowohl die Abonnenten- als auch die Umsatzzahlen für Streaming-Dienste stiegen während der Pandemie deutlich an. Die beliebtesten Streaming-Plattformen der Deutschen sind derzeit Amazon Prime (61 %) und Netflix (56 %), gefolgt von Disney+ (erst Anfang 2020 gestartet) mit 21 % auf Platz drei. Sky (13 %) hat etwa doppelt so viele Nutzer wie Dazn (6 %), das nur Sportinhalte anbietet. Die deutschen Anbieter RTL+ (7 %) und Joyn (4 %) belegen die letzten beiden Plätze.

Werbeunterbrechungen sind bei den Befragten allgemein unbeliebt, wobei etwa 25 % bereit sind, Werbung vor und nach einem Film oder einer Fernsehsendung zu tolerieren. Etwa 14 % tolerieren Werbeinhalte jederzeit, wenn sie mit einer „Überspringen“-Funktion ausgestattet sind – wie beispielsweise auf YouTube.

Professor Dominik Matyka, Chief Adviser der DMEXCO, kommentierte die Ergebnisse: „Viele User sagen, dass die Werbefreiheit auf Streaming-Plattformen für sie ein zentrales Alleinstellungsmerkmal ist.

„Auch wenn Umfrageergebnisse nicht automatisch mit dem Verhalten im realen Leben korrelieren, sind die Ergebnisse eindeutig: Streaming-Plattformen müssen sehr genau überlegen, bevor sie ihren USP aufgeben. „Werbung gegen ein günstigeres Abonnement scheint derzeit – zumindest in Deutschland – nicht angesagt zu sein.“

Seppel Taube

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