Merkel sagte bei der Eröffnungsfeier per Videolink, dass selbstgemachte Halbleiter „nicht nur Deutschland und Europa krisenfest machen, sondern auch neue Wachstumschancen schaffen“.
Rund eine Milliarde Euro (1,2 Milliarden US-Dollar) hat Bosch in die hochautomatisierte Fabrik investiert, die größte Einzelinvestition in der 130-jährigen Geschichte des deutschen Unternehmens.
140 Millionen Euro steuerte Merkels Regierung bei.
Das Werk befindet sich in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden, einem High-Tech-Zentrum in der ehemaligen kommunistischen DDR, im Volksmund als „Silicon Saxony“ bekannt.
Merkel beklagte in den vergangenen Monaten immer wieder die Abhängigkeit Europas von im Ausland hergestellten Halbleitern und sagte am Montag, die aktuellen Engpässe überwiegen die wirtschaftliche Erholung.
Ein enormer Anstieg der Nachfrage nach Haushaltselektronik hat die Pandemie angeheizt und die Lieferungen von Computerchips weltweit sind erstickt, da die Hersteller Schwierigkeiten haben, an die kleinen, aber kritischen Komponenten zu kommen, die in Autos und Flugzeugen für Smartphones und Spielekonsolen benötigt werden.
Aber Merkel sagte, auch ohne die Pandemie werde das aufkeimende „Internet der Dinge“ die Nachfrage nach Halbleitern immer ankurbeln.
Wenn die Europäer sagen wollen, „im Schlüsselmarkt müssen wir Asien und die USA einholen“, sagte Merkel.
„Wir müssen ehrgeizig sein. Unsere Konkurrenten auf der ganzen Welt schlafen nicht.“
Margrethe Vestager, Wettbewerbschefin der Europäischen Kommission, sprach bei der gleichen Online-Zeremonie, dass das Bosch-Werk „die Wettbewerbsfähigkeit Europas als Wiege für führende Innovationen stärken“ werde.
Sie bekräftigte, dass die Europäische Union bis 2030 20 Prozent der weltweiten Halbleiter produzieren will.
„Jeder Teil hilft“
Die sogenannte Smart Plant von Bosch, die fortschrittliche 300-Millimeter-Halbleiterwafer extrahieren und bei der Datendatierung stark auf künstliche Intelligenz angewiesen ist, ist vorzeitig eröffnet worden.
Die ersten Chips, die in Bosch-Elektrowerkzeugen zum Einsatz kommen, werden im Juli ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant vom Band laufen.
Die Produktion wichtiger Autochips beginnt im September, drei Monate früher als geplant.
Die Autohersteller sind am stärksten von der Chipknappheit betroffen, da Giganten wie Volkswagen und General Motors Anfang des Jahres die Produktion vorübergehend drosseln mussten.
In einem anderen Werk in Deutschland fertigt Bosch bereits kleinere Wafer mit einem Durchmesser von 150 und 200 Millimetern.
Jens Fabrowsky, Executive Vice President der Bosch-Automobilelektronik, sagte, das neue Werk in Dresden allein werde den Halbleitermangel in Europa nicht lösen.
„Aber in einer angespannten Situation hilft jeder Teil“, sagte er gegenüber AFP.
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