Moderne Analogie zu Spielautomaten: Loot-Boxen

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Im neuen Jahrhundert verlagert sich die Glücksspielbranche allmählich ins Internet. Einer der beliebtesten Online-Spielautomaten in Deutschland ist bis heute book-of-ra-spielautomaten.de/. In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit einer neuen Art des Glückspiels beschäftigen: Loot Boxes.

Was sind Loot Boxen?

Loot Boxen sind virtuelle Schatztruhen, die unterschiedlichste Gegenstände enthalten, die in Spielen verwendet werden können. Dabei kann es sich um Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung von Charakteren oder Waffen („Skins“) handeln. 

Da das Öffnen dieser Loot Boxen mit vielen Spannungsmomenten gefüllt ist und es teilweise sehr wertvolle Preise gibt, ist die Aufregung dementsprechend groß. Es handelt sich hier keinesfalls um notwendige Gegenstände, jedoch können sich die Inhalte deutlich auf den Fortschritt im Spiel auswirken oder einfach nur dazu dienen, den Status zu vermitteln. Die Spielehersteller haben die Loot Boxen eingeführt, um neben dem Verkauf des Spiels an sich noch eine weitere Einnahmequelle zu haben. Einige Spielehersteller generieren sogar größere Einnahmen durch den Verkauf der Loot Boxen als durch den Verkauf des Spiels an sich. 

Da sich teilweise sehr seltene Gegenstände in diesen Truhen wiederfinden, werden die Gegenstände unter den Spielern gehandelt. Es gibt Börsen, in welchen die Gegenstände verkauft oder gegen andere Gegenstände getauscht werden. Teilweise werden sehr hohe Summe bezahlt.

Wer nutzt die Loot Boxen und warum?

Loot Boxen werden generell von jeder Altersklasse der Spieler genutzt, da diese sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen ähnliche Effekte auslösen. Jedoch ist gerade die jüngere Bevölkerung die, auf die die Effekte besonders stark wirken. Und es ist auch die jüngere Bevölkerung, die relativ gesehen einen viel größeren Teil ihres zur Verfügung stehenden Einkommens für Online Spiele ausgeben.

Studien zu Folge haben 93 % aller Kinder im westlichen Europa Kontakt zu einem Online Spiel in jeglicher Form. Viele dieser Online Spiele, sei es an einer Konsole, oder einem Computer oder auch auf dem Smartphone, bieten irgendeine Form von sogenannten „in Game Käufen“ an. Da die Loot Boxen nun mal enorme Vorteile bringen und man seltene Preise gewinnen kann, löst das Erhalten dieser Gegenstände ähnliche Reaktionen im Gehirn auf, wie das Gewinnen eines Jackpots im Casino. 

Die Analogie zwischen Loot Boxen und Slot-Maschinen

Im Prinzip ist das Drehen an einer Slot-Maschine das gleiche, wie das Öffnen einer virtuellen Schatztruhe. Man bezahlt für die Handlung und hofft auf den großen Gewinn, welcher bei beiden Varianten recht unwahrscheinlich ist. Mit mehrmaligem Drehen beziehungsweise Öffnen der Kisten erhöhen sich statistisch gesehen die Chancen. 

Der Vorteil von herkömmlichen Slots ist, dass eine Drehung recht günstig sein kann, dass die Auszahlungsquote öffentlich einsehbar ist und dass das Spielen völlig sicher ist, wenn der Betreiber eine gültige Lizenz vorweisen kann. Der Nachteil ist ganz klar das Suchtpotenzial und die geringe Wahrscheinlichkeit auf den ganz großen Jackpot. 

Das Gleiche gilt auch für Loot Boxen, wobei das Öffnen einer Box oftmals mehrere Euro kosten kann. Es gibt Videos von Streamern, die tausende Euro investieren, ohne den großen Preis zu gewinnen. Da es sich hier nach dem Zufallsprinzip handelt, handelt es sich in gewisser Weise auch um ein Glücksspiel. 

Gelten Loot Boxen wirklich als Glücksspiel?

Bereits zahlreiche Nationen haben das Anbieten der Loot Boxen verboten, da es die nationalen Glücksspielrichtlinien verletzt. Je nach Staat gibt es andere Beweggründe, doch allgemein kann gesagt werden, dass Kaufen der Boxen dem Glücksspiel zu ähnlich ist. Es handelt sich immerhin um ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten, was es praktisch zu einem Glücksspiel macht. Um Glücksspiel legal anbieten zu können, benötigt es darüber hinaus eine Lizenz, welche die Spielehersteller in der Regel nicht haben. Außerdem haben die gewonnenen Gegenstände einen Marktwert und werden untereinander verkauft, was in einige Staaten zu Lizenzproblemen mit dem Handel führen kann. 

Bisher sind Loot Boxen in Japan, China, der Niederlande und Belgien verboten. Weitere Staaten wie die USA, Deutschland und England denken über ein solches Verbot, oder zumindest über den Verkauf ab 18 Jahren nach. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die rechtliche Lage rund um das Thema weiterentwickelt. In Zukunft wird es mit Sicherheit ein einheitlicheres Vorgehen bei dem Umgang mit den Loot Boxen geben. 

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die klassischen Slot-Maschinen, egal ob im Internet oder auch in der Spielhalle, die bewährtere Methode sind, was mögliche Gewinne angeht. Das liegt daran, dass die Wahrscheinlichkeiten und Auszahlungsquoten offiziell einsehbar sind, wohingegen dies bei Loot Boxen oftmals nicht der Fall ist. 

Man kann jedoch klar behaupten, dass gerade die Loot Boxen bei dem jüngeren Publikum den klaren Vorteil haben. Dies liegt zum einen daran, dass diese anfälliger für die möglichen Gewinne sind, aber auch daran, dass sie noch keinen Zugang zum klassischen Glücksspielmarkt haben. Somit sind die Loot Boxen ein Einstieg in das Glücksspiel, auch wenn es unter dem Spielspaß getarnt ist. Die direkte Verbindung von Glücksspiel und dem Spiel, welches sie spielen sorgt für enormes Glücksgefühl. Außerdem ist allerseits bekannt, dass sowohl Glücksspiel als auch das Gaming süchtig machen können. Loot Boxen kombinieren diese beiden Aspekte und sind deshalb so gefährlich für die jüngere Bevölkerung.  

Jochen Fabel

Hardcore-Musikfanatiker. Food-Evangelist. Freiberuflicher Spieler. Wannabe-Schriftsteller. Wegbereiter der Popkultur. Lebenslanger Unternehmer. Reise-Guru.

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