Seltenes Phänomen: Jupiter und Saturn verschmelzen am Nachthimmel

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Seltenes Phänomen
Jupiter und Saturn verschmelzen mit dem Nachthimmel

Saturn (obere rechte Ecke) und Jupiter (unten) sind in Ichikawa (Japan) am Nachthimmel dicht beieinander zu sehen. Foto: – / kyodo / dpa

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Der Stern von Bethlehem ist jedes Jahr zu Weihnachten ein Symbolbild. Aber gab es das himmlische Phänomen? Möglicherweise war es eine seltene Planetenkonstellation, die jetzt wieder zu sehen ist – aber nur, wenn das Wetter zusammenarbeitet.

Er zeigte Caspar, Melchior und Balthasar den Weg zu Jesus. Nach der Bibel fanden die drei Weisen die Krippe durch den Stern von Bethlehem. Es ist unklar, ob dieses himmlische Phänomen existiert oder ob es nur symbolisch ist.

Ein Komet, eine Sternexplosion, die auf der Erde zu sehen ist, oder sogar eine spezielle Konstellation von Planeten: Letzteres ist zumindest eine wahrscheinlichere Möglichkeit und kann genau zu Weihnachten dieses Jahres gesehen werden. Am Abendhimmel des 21. Dezember sehen unsere Augen, wie die beiden größten Planeten unseres Sonnensystems, Jupiter und Saturn, verschmelzen.

In dieser sogenannten Konjunktion kommen sich die beiden Planeten der Star Friends Association von der Erde aus sehr nahe. Der Grund: Beide bewegen sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit um die Sonne. Je schneller Jupiter vorbeigeht, desto weiter ist Saturn entfernt. „Das diesjährige Überholmanöver ist etwas Besonderes. Die beiden Planeten werden fast zu einem gemeinsamen Lichtpunkt verschmelzen “, sagt der Vorsitzende der Sternfreunde Sven Melchert.

Die Übergabe erfolgt alle 20 Jahre. Eine ähnlich enge Kollision wird jedoch erst 2080 erneut auftreten. Und man kann das Spektakel nicht immer sehen. Vor zwanzig Jahren waren die Riesen während der Fusion am Nachthimmel nicht sichtbar. Und im Jahr 2080 wird die engste Konvergenz erst vor Tagesanbruch eintreten. „Die Zusammenarbeit von Jupiter und Saturn am 21. Dezember 2020 ist das Beste, was das Universum uns seit langem bieten kann“, betont Melchert.

Die beiden Planeten befinden sich derzeit nachts am südwestlichen Himmel. Für die Beobachtung ist kein Teleskop erforderlich. Der helle Jupiter steht dann links unter dem Ringplaneten Saturn und mit bloßem Auge kann man die beiden nicht mehr voneinander trennen. Mit einem Fernglas kann man dann nicht nur Jupiter sehen, sondern auch einige seiner vier großen Monde. Das Ringsystem des Saturn ist auch mit einer mindestens 30-fachen Vergrößerung zu sehen.

Das Wetter am Abend des 21. Dezember wird jedoch den Blick auf das seltene Spektakel in weiten Teilen Deutschlands vereiteln. „Es sieht nicht so gut aus“, sagte ein Sprecher des deutschen Wetterdienstes. Die Wolkendecke verdickt sich in der westlichen Hälfte. Nebel und Wolken verhinderten den Blick auf den Abendhimmel. Regional gibt es jedoch Chancen im Osten und Südosten. Selbst am 22. Dezember, wenn die beiden Planeten noch nahe beieinander liegen, spielt das Wetter nicht zusammen. „Du brauchst dort viel Glück.“

Zu Beginn der Jahrhunderte gab es eine ähnliche Begegnung zwischen den beiden Planeten. „Aber dies ist nur eine der Möglichkeiten“, sagte Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg über die Spekulationen über den Stern von Bethlehem. Jupiter und Venus hätten auch eine ähnliche Konstellation gehabt. Obwohl der Stern seit dem Mittelalter oft mit einem Schwanz gezeigt wurde, kann ein Komet höchstwahrscheinlich ausgeschlossen werden. Es wird als unglücklicher Zauber angesehen und wäre sicherlich nicht niedergeschrieben worden. Eine Supernova oder eine Sternexplosion ist ebenfalls unwahrscheinlich. Überreste mussten gefunden werden. „Die Evangelien wurden viel später geschrieben.“ Vielleicht ist alles nur symbolisch.

dpa

Heine Thomas

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